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Tennisprofis verklagen ATP und WTA: Ein System unter Beschuss

Die Tenniswelt steht vor einer bedeutenden Erschütterung: Eine Gruppe von Profispielern hat rechtliche Schritte gegen die führenden Tennisorganisationen ATP, WTA, ITF und ITIA eingeleitet.


© Causa Sport News


Unter der Führung der Professional Tennis Players Association (PTPA), mitbegründet von Novak Djokovic, werfen sie diesen Institutionen wettbewerbswidrige Praktiken und die Ausnutzung ihrer dominanten Stellung vor.


Hintergrund der Klage


Am 18. März 2025 reichten die PTPA und 22 Spielerinnen und Spieler Klagen in den USA, dem Vereinigten Königreich und der EU ein. Sie beschuldigen die genannten Organisationen, als “Kartell” zu agieren, das den Tennissport monopolisiert, den Wettbewerb einschränkt und die Preisgelder deckelt. Zu den Klägern zählen prominente Namen wie Vasek Pospisil, Nick Kyrgios und Sorana Cirstea.


Kernpunkte der Anschuldigungen


Die Klageschrift umfasst mehrere zentrale Vorwürfe:

Eingeschränkte Wettbewerbsfreiheit: Spielerinnen und Spieler fühlen sich durch das restriktive Ranglistensystem in ihrer Teilnahme an alternativen Turnieren behindert.

Unfaire Einkommensverteilung: Es wird behauptet, dass die Organisationen zusammenarbeiten, um die Preisgelder zu begrenzen, was die Einkommensmöglichkeiten der Spielerinnen und Spieler einschränkt.

Gesundheitsrisiken durch überfüllten Spielplan: Die Länge und Intensität der Tennissaison wird als gesundheitsschädlich kritisiert, da sie das Wohlbefinden der Athletinnen und Athleten gefährdet.

Verletzung von Persönlichkeitsrechten: Es gibt Bedenken hinsichtlich der Handhabung von Datenschutzbestimmungen, insbesondere im Zusammenhang mit Dopingtests.


Stimmen aus der Spielerschaft


Ahmad Nassar, Geschäftsführer der PTPA, äußerte sich deutlich: “Hinter der glamourösen Fassade, die die Beklagten fördern, sind die Spieler in einem unfairen System gefangen, das ihr Talent ausbeutet, ihre Einnahmen unterdrückt und ihre Gesundheit und Sicherheit gefährdet.”


Vasek Pospisil, Mitbegründer der PTPA, betonte, dass die Entscheidung zur Klage nach langen Überlegungen getroffen wurde, da die Anliegen der Spielerinnen und Spieler nicht angemessen berücksichtigt wurden.


Mögliche Auswirkungen auf den Tennissport


Diese rechtlichen Schritte könnten tiefgreifende Veränderungen im professionellen Tennis nach sich ziehen. Sollten die Kläger erfolgreich sein, könnten Reformen in der Turnierstruktur, eine gerechtere Verteilung der Einnahmen und eine stärkere Berücksichtigung der Spielerinteressen folgen. Dies könnte zu einem transparenteren und faireren System führen, das sowohl die Athletinnen und Athleten als auch die Integrität des Sports schützt.


Fazit


Die Klagen der Tennisprofis gegen die führenden Organisationen des Sports werfen ein Schlaglicht auf tief verwurzelte Probleme innerhalb des Tennissystems. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese rechtlichen Auseinandersetzungen entwickeln und welche langfristigen Konsequenzen sie für den Tennissport haben werden.

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